Auf Wikingerabenteuer im Fjordland

Das echte Wikingererlebnis, das du mitten im Fjordland finden kannst, kann nicht durch Filme oder Fernsehserien vermittelt werden. Hier stehst du nämlich mit beiden Beinen direkt in einigen der Machtzentren der Wikingerzeit. Das Fjordland steckt voller echter Wikingergeschichte. Aber wo fängt man an, und was zeigt man seinen Kindern? Wir zeigen dir den Weg ins Wikingerland.

Wir haben die Historikerin Sanne-Marie Ekstrøm Jakobsen vom Freilichtmuseum „Land der Legenden“ (dän. „Sagnlandet Lejre“) darum gebeten, uns den Weg zum Wikingerabenteuer des Fjordlandes zu zeigen. Wir beginnen ganz am Anfang – und unterwegs gibt es sowohl Kulinarisches aus der Wikingerzeit als auch jede Menge Spiele. Wer früh beginnt, schafft die ganze Strecke von Gl. Lejre über Roskilde nach Frederikssund an einem Tag. Es ist aber ratsam, sich mehr Zeit zu nehmen und die Wikingererlebnisse über mehrere Tage zu verteilen.

1. Start – die frühe Wikingerzeit

Die Ausstellung „Sagnkongernes Lejre“ („Das Lejre der Sagenkönige“) im Museum von Lejre ist der ideale Ausgangspunkt, wenn man sich chronologisch in die Wikingerzeit begeben will. Hier erfährt man mehr über die Geschichte der frühen Wikingerzeit und den Übergang von der Eisenzeit in die Zeit der Wikinger Ende des. 7. Jahrhunderts/Anfang des 8. Jahrhunderts. In der Ausstellung geht es um die Sagenkönige, auf Dänisch die sogenannten „Skjoldunger“ („Schildjungen“), die Nachfahren des Königsgeschlechts Skjold. Nach ihnen wurde der Nationalpark im Gebiet benannt: Skjoldungernes Land – Land der Schildjungen. Dort sind einige der archäologischen Funde aus der Umgebung des Museums ausgestellt. Sie dokumentieren die Erzählung, dass Gl. Lejre eines der wichtigsten Machtzentren der Wikingerzeit war.

„Man glaubte lange, dass es sich nur um Mythen handelte. Bei Ausgrabungen in den 80ern und 90ern tauchten in Gl. Lejre im Boden jedoch Spuren von großen Wikingerhallen auf. Es sind die allergrößten Hallen, die in Skandinavien gefunden worden sind“, erzählt Sanne-Marie Ekstrøm Jakobsen, die nicht nur Magister in Geschichte und prähistorischer Archäologie ist, sondern auch Wikingerexpertin und Autorin eines Buchs über Wikingerattraktionen in Dänemark.

2. Eine Attraktion aus Steinen

In klassischen Museen werden die Kinder schnell ungeduldig – hier können die Kinder zum Abschluss des Museumsbesuchs draußen herumlaufen. Im Freien sind die Reste von mehreren alten Schiffssetzungen zu sehen, die in der Wikingerzeit als Grabstellen oder Gedenkstätten dienten. Die Schiffssetzungen bestehen aus großen, spitzen, ovalen Steinen, die in der Form eines Schiffs aufgestellt sind. Die Schiffssetzung bei Gl. Lejre zählte zu den größten in Dänemark, und im Land der Legenden, einem wichtigen Stopp auf der Wikingerroute, ist eine komplette Nachbildung aufgebaut.

3. Und jetzt … Action!

Wie sahen die Wikinger aus? Wie groß waren ihre Schwerter, und wie kämpften sie? All das kann man im Sagnlandet Lejre am eigenen Leib erleben, das nur wenige Kilometer vom Museum entfernt liegt. Es ist eine Art historischer Erlebnispark für Kinder und Erwachsene, in dem es auch um andere historische Epochen geht. Alles ist auf archäologischer Forschung zum Leben früher basiert.

„Hier kann man Menschen erleben, die wie in der Wikingerzeit gekleidet sind, man kann das Essen der Wikinger kosten, sich ihr Handwerk und ihr Werkzeug ansehen und auch wie ein Wikinger damals kämpfte. Hier erlebt man die Wikingerzeit am eigenen Leib, und es ist eine greifbare und leicht verständliche Art des Erlebens, die für Kinder einfacher zu verstehen ist“, erklärt die Wikingerexpertin des Lands der Legenden.

Sagnlandet Lejre

Wikinger im Land der Legenden

4. Wikingerschiffe

Fünf im Roskilde Fjord gefundene Wikingerschiffe. Geschichte verständlich gemacht – im Wikingerschiffsmuseum in Roskilde kann man sich die historischen Schiffe ansehen und die Arbeit der Archäologen verfolgen, die die Schiffsbauweise der Wikinger rekonstruieren. Im Sommer kann man auch mit einem Schiff fahren, das einem Wikingerschiff ähnelt, und die Kinder können ihr eigenes kleines Holzschiff bauen.

 – Die Wikingerschiffe sind die Einzigen in Dänemark, und diese einzigartigen Funde wurden gemacht, weil die Schiffe bewusst im Fjord versenkt worden waren, um die Feinde an der Einfahrt in den Fjord zu hindern. Sanne-Marie Ekstrøm Jakobsen berichtet, dass sie nur erhalten sind, weil sie im Wasser versenkt worden waren.

Die Schiffe stammen aus der späten Wikingerzeit zu Beginn des 11. Jahrhunderts, aber die Wikinger haben die Schiffe während der gesamten Wikingerzeit verwendet.

– Die Wikingerschiffe sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Wikingerzeit und einer der wichtigsten Faktoren die Definition der Wikinger betreffend. Das Schiff ermöglichte es den Wikingern, in die Welt zu fahren und hat dazu beigetragen, dass die Wikingerzeit auch über Skandinavien hinaus namhaft wurde.

Vikingeskibsmuseet - Havhingsten fra Glendalough FOTO WK

Havhingsten – Wikingerschiffsmuseum Roskilde

5. Essen wie ein Wikinger

Im „Café Knarr“, das dem Wikingerschiffsmuseum angegliedert ist, werden Gerichte unter der Überschrift „Neue nordische Wikingerküche“ serviert, das heißt, die Speisen bestehen aus Zutaten, die auch den Wikingern bekannt waren. Umgekehrt kommen weder Tomaten noch Gurken oder anderes zum Einsatz, das es zu dieser Zeit nicht gab. Das Café liegt auf der Museumsinsel mit Blick auf die Bootswerft und die vielen schönen Holzschiffe, die im Winter an Land liegen.

6. Das Grab des Wikingerkönigs im Dom zu Roskilde

Der Legende nach wurde Harald Blauzahn, der Wikingerkönig, im Dom zu Roskilde begraben, aber dies ist nicht historisch belegt. Es heißt, dass es Harald Blauzahn war, der in der Zeit der Wikinger Dänemarks Hauptstadt von Lejre nach Roskilde verlegte – und den Dom zu Roskilde erbaute (eine Holzkirche, die sich an der Stelle befand, wo der heutige Dom steht).

7. Feierliches Finale in Frederikssund

Frederikssund hat sich in Dänemark schon vor langer Zeit wegen seines feierlichen Wikingerspiels einen Namen gemacht. Es liegt auf der Hand, die Tour hier mit einer Vorstellung mit viel Tamtam und Pferden auf der Bühne ausklingen zu lassen. Wer rechtzeitig kommt, schafft es auch, die Wikingersiedlung zu besuchen, die an die Wikingerspiele auf der Grünfläche „Kalvøen“ direkt außerhalb der Innenstadt angegliedert ist. Die Wikingersiedlung ist eine Art kostenloses Freilichtmuseum, wo man u. a. die Grubenhäuser, kleine, teilweise in den Boden eingetiefte Häuser, besuchen kann.

Frederikssund Vikingespil

Frederikssund Wikingerspiel

 

 

 


8 . Wikingermärkte

Im Rahmen der Wikingerspiele in Frederikssund wird in dem Bereich ebenfalls ein Wikingermarkt veranstaltet, der schon allein viel Zulauf findet. Fans von Wikingermärkten sollten deshalb Orøs Wikingermarkt Ende Juli anpeilen. Dort gibt es arbeitende Werkstätten, man kann u. a. lernen, mit Pflanzen zu färben und sein eigenes Wikingermesser zu schmieden – und obendrein echte Inselidylle erleben.

Der Mittelaltername der Insel Orø stammt aus der Wikingerzeit und lautete „Warthærn“. Das bedeutet „Insel mit Wachtposten“. Von der Insel aus ließen sich alle Schiffe überwachen, die in den Isefjord einliefen.

 

Let the saga begin

In Fjordland stehst du mit beiden Beinen in einigen Kraftzentren der Wikingerzeit.

Lass dich inspirieren

Digitale Broschüren und Karten für das Fjordland

Fjordlandets brochurer og kort en oversigt over Roskilde, Lejre og Frederikssunds kort, brochurer, vandre- cykelruter
Kreativ sommer for voksne på willumsens museum

Guide: 12 Stunden in Frederikssund: Wikingerspiele und Kunst der Spitzenklasse

Se vores guide til 12 timer i Frederikssund og omegn
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